Nachdem wir Klaus Euhus und Petra Antoni und (Bordhund) PELLE mit AQUARELLA 2023 einen tollen Segeltörn von Berlin nach Stockholm hatten, war klar, auch 2024 wird es wieder nach Schweden gehen. Unser Reisebericht aus 2023 hat weitere Segelfreunde aus unserem Verein SVR 1926 e.V. motiviert.
Im Winter wurde geplant und getüftelt, schnell stand für fünf Crews aus unserem Verein der Plan fest, durch den Götakanal in Schweden zu fahren. Ich bin zunächst Einhand Richtung Göteborg losgefahren.
Petra und PELLE haben für den 20.6.24 einen Flug nach Göteborg gebucht. Bis dahin wollte ich da sein.
Die erste Etappe bis Göteborg wollte ich zusammen mit Matthias Funke (BLAUBÄR) segeln, der ebenfalls Einhand unterwegs war.
In Stettin haben wir im JK AZS am Dammschen See festgemacht und den Mast gestellt.
In Swinemünde habe ich den obligatorischen Motorcheck gemacht und es gab eine böse Überraschung – Wasser in der Bilge!!! Die Ursache war schnell gefunden: Die Wasserpumpe leckte bei laufendem Motor, nicht viel (einige Tropfen) aber sehr beunruhigend.
Zwei Sachen waren schnell klar, so konnte ich nicht nach Schweden fahren und ich konnte das Problem auch nicht mit Bordmitteln beheben, brauchte also Hilfe. Geplant war, am nächsten Tag nach Lohme zu segeln. Was tun, in Swinemünde bleiben und Hilfe suchen oder nach Lohme? Weil guter Wind vorhergesagt war und ich den Motor wahrscheinlich nur zum Ab- und Anlegen brauchen werde habe ich mich für die Weiterfahrt nach Lohme entschieden, weil ich davon ausging, in Deutschland einfacher Hilfe bekommen zu können. Etwas angespannt und mit regelmäßigem Blick in die Bilge ging am nächsten Tag los – und ging auch alles gut!
Am 30.5. war Priorität Nr. 1 die Problemlösung Wasserpumpe. Viele Telefonate und Stunden später war klar, dass ich eine neue Wasserpumpe brauche. Bis zum 31.5. (FREITAG !) mittags hat es dann gedauert, bis meine Motorenwerkstatt zusammen mit dem Yanmar Großhändler die richtige Pumpe gefunden und in den Versand direkt nach Lohme an das Panoramahotel auf den Weg gebracht hatte. Die Aussage war, dass die Pumpe wohl erst Anfang der kommenden Woche ankommen wird – Großer Mist! Noch war der 20.6. in Göteborg aber zu schaffen.
Das Wochenende war ich nun zwangsläufig in Lohme, es gibt schlechtere Orte um Urlaub zu machen. Nach einem ausgiebigen Frühstück stand eine Wanderung zum neugestalteten Nationalparkzentrum Königsstuhl auf dem Programm. Ich war gerade 20 Minuten unterwegs als das Hotel anrief: Das Paket ist da – WOW! Also zurück und die Pumpe eingebaut – Probelauf, alles OK! BLAUBÄR war inzwischen in Vitte und wollte am Sonntag nach Klintholm, da wollte ich auch hin.
Nachdem die Front durch war, ging es weiter Richtung Norden, immer an der schwedischen Westküste entlang. Das Wetter hat sich verschlechtert, es wurde ziemlich kalt und nass. Ich habe mir leider eine starke Erkältung eingefangen und in Halmstad pausieren müssen. Das zweite Mal, dass Blaubär vorausgefahren ist. Die Aufholjagd begann am 16.6. und in Bua waren wir wieder zusammen.
In Torhamn waren wir schon aus dem Kalmarsund raus und die Querung der Hanöbucht stand auf dem Programm. Von Gö aus hatten wir perfekten Wind und sind in Rauschefahrt nach Simrishamn. Als Absprunghafen nach Deutschland haben wir Käseberga gewählt, leider war der Hafen gerammelt voll. Darum sind wir weiter nach Ystad. Die Wettervorhersage war wenig ermutigend, darum sind wir hier einige Tage geblieben und haben die Zeit mit Fahrradfahren und Baden verbracht. Am 7.8. passte der Wind und nach 10 Stunden haben wir in Lohme festgemacht.
Von Lohme aus ging es zunächst für ein paar Tage nach Hiddensee und anschließend über den Strelasund und den Peenestrom nach Ziegenort. In Ziegenort haben wir den Mast gelegt und sind nach Hause durch die Kanäle geschippert.