Törn Euhus-Antoni (AQUARELLA 2024 Berlin – Göteborg – Mem – Berlin)

25.5.2024 – 27.8.202496 Tage / 1176 sm, davon 755 sm gesegelt / 385 km Motor (binnen)

Nachdem wir Klaus Euhus und Petra Antoni und (Bordhund) PELLE mit AQUARELLA 2023 einen tollen Segeltörn von Berlin nach Stockholm hatten, war klar, auch 2024 wird es wieder nach Schweden gehen. Unser Reisebericht aus 2023 hat weitere Segelfreunde aus unserem Verein SVR 1926 e.V. motiviert. 

Im Winter wurde geplant und getüftelt, schnell stand für fünf Crews aus unserem Verein der Plan fest, durch den Götakanal in Schweden zu fahren. Ich bin zunächst Einhand Richtung Göteborg losgefahren. 

Petra und PELLE haben für den 20.6.24 einen Flug nach Göteborg gebucht. Bis dahin wollte ich da sein.

Die erste Etappe bis Göteborg wollte ich zusammen mit Matthias Funke (BLAUBÄR) segeln, der ebenfalls Einhand unterwegs war.


Anleger in Stützkow
Anleger in Stützkow
Morgennebel im Kanal
Morgennebel im Kanal

In Stettin haben wir im JK AZS am Dammschen See festgemacht und den Mast gestellt.

Blaubär legt in Ziegenort Richtung Swinemünde ab
Blaubär legt in Ziegenort Richtung Swinemünde ab

In Swinemünde habe ich den obligatorischen Motorcheck gemacht und es gab eine böse Überraschung – Wasser in der Bilge!!! Die Ursache war schnell gefunden: Die Wasserpumpe leckte bei laufendem Motor, nicht viel (einige Tropfen) aber sehr beunruhigend.

Zwei Sachen waren schnell klar, so konnte ich nicht nach Schweden fahren und ich konnte das Problem auch nicht mit Bordmitteln beheben, brauchte also Hilfe. Geplant war, am nächsten Tag nach Lohme zu segeln. Was tun, in Swinemünde bleiben und Hilfe suchen oder nach Lohme? Weil guter Wind vorhergesagt war und ich den Motor wahrscheinlich nur zum Ab- und Anlegen brauchen werde habe ich mich für die Weiterfahrt nach Lohme entschieden, weil ich davon ausging, in Deutschland einfacher Hilfe bekommen zu können. Etwas angespannt und mit regelmäßigem Blick in die Bilge ging am nächsten Tag los – und ging auch alles gut!


Schöne Überfahrt nach Lohme bei achterlichem Wind (Das Großsegel hatte Pause)

Am 30.5. war Priorität Nr. 1 die Problemlösung Wasserpumpe. Viele Telefonate und Stunden später war klar, dass ich eine neue Wasserpumpe brauche. Bis zum 31.5. (FREITAG !) mittags hat es dann gedauert, bis meine Motorenwerkstatt zusammen mit dem Yanmar Großhändler die richtige Pumpe gefunden und in den Versand direkt nach Lohme an das Panoramahotel auf den Weg gebracht hatte. Die Aussage war, dass die Pumpe wohl erst Anfang der kommenden Woche ankommen wird – Großer Mist! Noch war der 20.6. in Göteborg aber zu schaffen.

BLAUBÄR legt in Lohme ab Richtung Vitte / AQUARELLA wartet auf die Wasserpumpe
BLAUBÄR legt in Lohme ab Richtung Vitte / AQUARELLA wartet auf die Wasserpumpe

Das Wochenende war ich nun zwangsläufig in Lohme, es gibt schlechtere Orte um Urlaub zu machen. Nach einem ausgiebigen Frühstück stand eine Wanderung zum neugestalteten Nationalparkzentrum Königsstuhl auf dem Programm. Ich war gerade 20 Minuten unterwegs als das Hotel anrief: Das Paket ist da – WOW! Also zurück und die Pumpe eingebaut – Probelauf, alles OK! BLAUBÄR war inzwischen in Vitte und wollte am Sonntag nach Klintholm, da wollte ich auch hin.


Wieder ein langer Schlag nach Klintholm, aber sehr angenehmes Segeln

In Helsingborg wetterbedingte Zwangspause.

Nachdem die Front durch war, ging es weiter Richtung Norden, immer an der schwedischen Westküste entlang. Das Wetter hat sich verschlechtert, es wurde ziemlich kalt und nass. Ich habe mir leider eine starke Erkältung eingefangen und in Halmstad pausieren müssen. Das zweite Mal, dass Blaubär vorausgefahren ist. Die Aufholjagd begann am 16.6. und in Bua waren wir wieder zusammen.


Das erste Etappenziel war erreicht. Von hier aus ist BLAUBÄR weiter alleine durch die schwedischen Kanäle und ich habe auf meine Crew gewartet.
Das erste Etappenziel war erreicht. Von hier aus ist BLAUBÄR weiter alleine durch die schwedischen Kanäle und ich habe auf meine Crew gewartet.
Midsommar in Göteborg
Midsommar in Göteborg
Kurz vor Trollhättan
Kurz vor Trollhättan
Die letzte Schleuse in Mem
Die letzte Schleuse in Mem

Hinter der letzten Schleuse in Mem beginnt der ostschwedische Schärengarten, ein Revier, dass wir aus dem letzten Jahr kennen und schätzen gelernt hatten. Das Wetter wurde auch wieder sommerlich.

Der schönste Ankerplatz: Bokö Hamnviken
Der schönste Ankerplatz: Bokö Hamnviken
Livemusik in Blankaholm
Livemusik in Blankaholm
Torhamn
Torhamn

In Torhamn waren wir schon aus dem Kalmarsund raus und die Querung der Hanöbucht stand auf dem Programm. Von Gö aus hatten wir perfekten Wind und sind in Rauschefahrt nach Simrishamn. Als Absprunghafen nach Deutschland haben wir Käseberga gewählt, leider war der Hafen gerammelt voll. Darum sind wir weiter nach Ystad. Die Wettervorhersage war wenig ermutigend, darum sind wir hier einige Tage geblieben und haben die Zeit mit Fahrradfahren und Baden verbracht. Am 7.8. passte der Wind und nach 10 Stunden haben wir in Lohme festgemacht.

Ystad
Ystad
Lohme
Lohme

Von Lohme aus ging es zunächst für ein paar Tage nach Hiddensee und anschließend über den Strelasund und den Peenestrom nach Ziegenort. In Ziegenort haben wir den Mast gelegt und sind nach Hause durch die Kanäle geschippert.

Ein wunderschöner Segelsommer war zu Ende!